Das Menschenbild der Gesprächspsychotherapie geht davon aus, dass der Mensch alles zu seiner Heilung Notwendige in sich trägt und selbst am besten in der Lage ist, seine Situation zu analysieren und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten.
Die Gesprächspsychotherapie ist eine Therapieform der humanistischen Psychologie. Begründer der Therapieform ist der amerikanische Psychologe Carl R.Rogers, seit ca.1960 ist sie hauptsächlich durch Reinhard und Anne-Marie Tausch auch in Deutschland bekannt geworden.
Ablauf einer Therapie
Sie können frei und offen über alles sprechen, was Sie beschäftigt und belastet - z.B. der Streit mit der Mutter vom Vortag oder das Unverstanden sein innerhalb der Partnerschaft, oder... Sie bestimmen selbst, worüber Sie sprechen. Das betrifft zum einen das Thema, zum anderen auch wie tief Sie in ein Thema einsteigen wollen. Sie gehen immer nur soweit, wie Sie das in der jeweiligen Situation wollen. Oftmals geht es um das Zulassen von Gefühlen, Gedanken und Einstellungen und deren emotional belastenden Impulsen. Durch die Freisetzung dieser Impulse kann es zu einem angemessenen Ausdruck der grundlegenden Probleme kommen. Gerne möchte ich mit Ihnen im Folgenden Lösungen erarbeiten, die für Sie in der momentanen Situation hilfreich und stimmig sind.
Wissenschaftliche Anerkennung
Die Gesprächspsychotherapie gilt für Erwachsene in Deutschland als wissenschaftlich anerkannt, allerdings ist sie bisher noch nicht als „erstattungsfähig" eingestuft worden und kann daher nicht mit den Gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden. Viele Private Krankenkassen übernehmen jedoch die Kosten dieses Verfahrens.
Entstehung von seelischen Störungen
Die Theorie der Gesprächspsychotherapie geht davon aus, dass seelische Störungen in erster Linie dadurch entstehen, dass bestimmte Gefühle nicht gefühlt werden dürfen und dass bestimmte Erfahrungen, die wiederum mit bestimmten Gefühlen verbunden sind, nicht oder nicht vollständig oder nur verzerrt gemacht werden dürfen.
Methode der Gesprächspsychotherapie
Besondere Bedeutung in der Gesprächspsychotherapie erhält zum Einen die Situation im Hier und Jetzt und zum Anderen eine stärkere Gewichtung emotionaler Prozesse. Gegenstand der Behandlung ist nicht das Symptom, sondern die Person. Dem Klienten kommt dabei eine aktive Rolle zu. Durch die achtsame Wahrnehmung von Stimmungen und Empfindungen, kann sich unser Empfinden in inneren Bildern, in der Körperwahrnehmung, in Gedanken und in Gefühlen immer genauer mitteilen.
Wirkweise der Gesprächspsychotherapie
Bereits die Erfahrung, von jemand anderem verstanden und akzeptiert zu werden, kann in sich selbst schon eine entwicklungsfördernde Kraft bergen. Dem Klienten kann dadurch gelingen, sich selbst noch und noch immer besser anzunehmen und Verantwortung für seinen momentanen Zustand zu übernehmen und damit auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.
Durch die Akzeptanz und die Empathie des Therapeuten kann im Laufe der Zeit ein Zustand der Sicherheit entstehen, in dem sich der Klient Aspekten von sich selbst zuwenden kann, die für ihn zunächst fremd und bedrohlich sind, später dann aber vertraut werden und dadurch besser integriert werden können. Diese akzeptierende Selbstkonfrontation kann wiederum dann zu einer Reorganisation und Selbstheilung führen. Denn die Selbstaktualisierungstendenz. Also die Kompetenz zur ganzheitlichen Heilung, trägt jeder Mensch bereits in sich.
Durch die beschriebenen korrigierenden Erfahrungen kann es dann schließlich zu einem zunehmend bedürfnisgerechterem Handeln und einer konstruktiven Veränderung des Klienten kommen.